Artenvielfalt, immaterielles Kulturerbe und Naherholungsgebiet
Streuobstwiesen gehören zu unserem Heimatort Kottenheim wie auch „Kröbbelche“, „Fasenacht“ und der „Basaltabbau“. Sie prägen das Landschaftsbild und bilden in weiten Teilen den Übergang vom Ort zum Wald. Die „Kotteme Streuobstwiesen“ sind mit immer noch über 2.000 hochstämmigen Obstbäumen – vorwiegend traditionsreiche Sorten hochstämmiger Apfel- und Birnbäume – einer der größten zusammenhängenden Streuobstwiesenbestände in Rheinland-Pfalz.
Bis in die 60er Jahren war die Bewirtschaftung der Obstbäume wichtiger Nebenerwerb vieler Kottenheimer Familien. Spätestens seit dem der Erwerb von Obst und Obstsäften industriell zu billigen Preisen in Supermärkten ganzjährig möglich ist, stellt dieses kulturelle Erbe eher eine Leidenschaft dar. Seit März 2021 ist der Streuobstanbau deutschlandweit in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Heute sind die Streuobstwiesen mehr als Streuobstanbau, nämlich artenreicher Lebensraum und schützenswertes Biotop.
Seltene Vogelarten wie der Steinkauz und verschiedene Spechte leben und brüten in den Wiesen und die Fledermäuse aus dem Mayener Grubenfeld finden dort Nahrung. Gleichzeitig sind die Obst- und Nussbäume in vielen Erntejahren ergiebig und leckerer Apfelsaft, Apfelwein oder andere Erzeugnisse werden hergestellt. Zugleich sind die Streuobstwiesen heute Naherholungsgebiet für wunderwolle Wanderungen oder Spaziergänge rund um Kottenheim.